Orthopädie & Unfallchirurgie

Die Orthopädie befasst sich mit der Behandlung von Erkrankungen und Verletzungen des menschlichen Bewegungs- und Stützapparates.

Schwerpunkt der Orthoklinik ist die operative Versorgung aller Gelenke, insbesondere Hüfte, Knie, Schulter,Wirbelsäule und Fuß.

Ihre Behandlung bleibt in der Orthoklinik von der Diagnose bis zur Rehabilitation in einer Hand. Das Ziel ist es, Sie schnellstmöglich von Ihren Beschwerden am Bewegungsapparat zu befreien sowie fit und mobil in den Alltag entlassen zu können.

Knie

Knieendoprothese

Bei fortgeschrittenen Knorpelzerstörungen am Kniegelenk bedingt durch übermäßigen Verschleiß (Arthrose) oder aufgrund einer rheumatischen Ursache ist nach Ausschöpfung sämtlicher konservativen Maßnahmen eine sog. Knieendoprothese indiziert. Hierzu stehen verschiedene Prothesenmodelle zur Auswahl.


Prothesenmodelle

Wenn sich der Verschleiß nur auf einen Teil des Gelenkes bezieht, meist ist hier die Innenseite betroffen, und der Bandapparat des Kniegelenkes noch intakt ist, so kann häufig eine Schlittenprothese implantiert werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn keine grobe Fehlstellung des Kniees vorhanden ist und keine Streckhemmung von mehr als 5 Grad vorliegt.

Bei Rheuma-Patienten ist die Indikation aufgrund des häufig schlechten Knochenbettes eingeschränkt.

Bei dieser Prothese werden alle gelenkbildenden Anteile mit einer künstlichen Gelenkfläche überzogen, der knieseitige Oberschenkel wird mit einer metallenden Schalenprothese versorgt, welche in aller Regel mit Zement fixiert wird. Auf den Unterschenkel wird eine Trägerplatte eingebaut, auf die ein häufig bewegliches Polyethyleninlay gesetzt wird, um ein optimales freies Gleiten des Oberschenkels auf dem Unterschenkel zu ermöglichen.

Der stationäre Aufenthalt liegt bei 10 bis 14 Tagen, ältere Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Beweglichkeit benötigen häufig einige Tage länger bis zur Rehabilitationsfähigkeit. Die Langzeitbeoachtungen sowohl in unserem Haus als auch in den Kliniken, die ein vergleichbares Prothesenmodell einsetzen zeigen, dass die Patienten für viele Jahre beschwerdefrei laufen können.

Bei instabilem Kapselbandapparat oder weit fortgeschrittenem Verschleiß sind gekoppelte Prothesensysteme erforderlich. Hierzu werden Rotationsprothesen oder in seltenen Fällen auch reine Scharniergelenke implantiert, um eine optimale Versorgung zu erreichen. Die Vielzahl dieser Systeme ermöglicht es uns, jeden Patienten mit einer individuell für ihn geeigneten Prothese zu versorgen.

Auch bei Wechseloperationen können häufig Oberflächenersatzprothese oder aber einfache gekoppelte Systeme verwandt werden, die Rückzugsmöglichkeit auf Scharniergelenke ist heute bei Einsatz der modernen Implantate eine eher seltene Variante.

Bei instabilem Kapselbandapparat, einer Zerstörung beider Gelenkanteile oder wenn zusätzlich die Kniescheibe betroffen ist (Femuropatellar-Arthrose), ist eine sogenannte Oberflächen-Ersatzprothese einzubauen.

Hüfte

Die Hüftprothese

Zur Versorgung von starken Gelenkveränderungen, hervorgerufen durch Arthrose (Gelenkverschleiß, rheumatische Erkrankungen oder Hüftfehlstellungen) stehen nach Ausschöpfung sämtlicher konservativen Behandlungsmöglichkeiten verschiedene Prothesenmodelle zur Auswahl.

In Abhängigkeit der verschiedenen Diagnosen und der Tragbarkeit des Knochens werden individuell für den Patienten geeignete Prothesenmodelle ausgewählt. Die Entscheidung über die entsprechende Prothesenform und das Verankerungsprinzip trifft der Arzt in Absprache mit dem Patienten, wobei die individuellen Erwartungen des Patienten bei der Entscheidung mit berücksichtigt werden müssen.

Die Hüftpfanne besteht bei einer zementfreien Version aus einem Metallträger mit einem Kunststoffeinsatz oder einem Keramikeinsatz, bei der zementierten Version ist die Pfanne ausschließlich aus Polyethylen hergestellt. Die Schaftprothese besteht immer aus einer hochwertigen Edelstahllegierung, entweder Chromcobalt oder Titan. Der Hüftkopf besteht aus Keramik oder Metall.

In der Orthoklinik sind verschiedene Schaftprothesen, Köpfe und Pfannen in unterschiedlichen Größen vorrätig, damit jeder Patient entsprechend seiner anatomischen Verhältnisse das geeignete Implantat bekommen kann.

Am häufigsten werden sog. Hybrid-Prothesen implantiert, d.h. die Pfanne ist zementfrei, der Schaft ist zementiert.

Bei jüngeren Patienten werden fast ausschließlich zementfreie Implantate gewählt, wo Schaft und Pfanne in den Knochen einwachsen müssen.


Nach der Operation

Bei allen Prothesenmodellen findet am zweiten postoperativen Tag ein Verbandswechsel statt. Danach ist der Patient in der Lage, mit Unterarmgehstützen oder im Rollator zu gehen. Die Belastung des operierten Beines richtet sich nach der Art der Verankerung und der persönlichen Fitness eines jeden Patienten. Eine Teilbelastung sollte für einige Tage eingehalten werden, bei einer vollzementierten Prothese ist eine volle Belastung unmittelbar nach der Operation möglich.

Der Krankenhausaufenthalt ist individuell sehr unterschiedlich, körperlich fitte Patienten können bereits nach 10 bis 12 Tagen das Krankenhaus verlassen, ältere Patienten oder Patienten mit körperlichen Gebrechen sollten einige Tage länger stationär behandelt werden. Anschließend werden häufig Rehabilitationsmaßnahmen durchgeführt, um eine vollständige Kräftigung der Muskulatur zu erreichen.

Fuß

Stellungskorrekturen an Gelenken

Neben den Gelenkersatzoperationen werden in der Orthoklinik auch Stellungskorrekturen an Gelenken durchgeführt, um im Frühstadium einer Erkrankung ein Fortschreiten des Verschleißes zu verzögern oder im Optimalfall ganz zu verhindern. Dazu wird die sogenannte mechanische Achse, d. h. die Tragachse des Beins wieder gerade gerichtet, um zuvor überlastete Bezirke des Gelenks zu entlasten und gesunde Anteile mehr zu belasten, sodass ein ungleichmäßiges Verschleißen des Gelenkes vermieden wird. Diese Eingriffe können an der Hüfte sowie am Kniegelenk durchgeführt werden.

Beschwerden an Vor- und Rückfuß gehören zu den häufigsten Beschwerdebildern in der Orthopädie. Der Grund: Der Fuß hat die gesamte Last des Körpers zu tragen. Durch Fehlbelastung oder falsches Schuhwerk kommt es häufig zu Veränderungen in der Fußform, die schließlich nur noch operativ behandelt werden können.


Zu Erkrankungen am Fuß gehören

  • Verschleiß im oberen und unteren Sprunggelenk
  • Erkrankungen des Vorfußes mit dem bekannten Hallux valgus (X-Stellung der Großzehen)
  • zunehmende Versteifung der Großzehe (Hallux rigidus)
  • Schmerzen in Bereichen des Vorfußes unter den kleinen Zehen

Dazu zählen aber auch komplexe rheumatische Veränderungen des gesamten Fußes. Die operative Therapie umfasst die Versteifung des oberen und unteren Sprunggelenkes sowie die Stellungskorrekturen der Großzehe und der Kleinzehen und Weichteileingriffe zur Verbesserung der Stellung der Zehen, ohne dass die Knochen mitbehandelt werden müssen. Weiterhin gehören zu den fußorthopädischen Behandlungsmöglichkeiten Entfernungen von Gelenken oder von Gelenkinnenhäuten und Sehnenscheiden bei Rheuma-Patienten.

Hand

Hand- und Fingergelenke

Die typischen Erkrankungen der Hand- und der Fingergelenke sind die Daumensattelgelenksarthrose, Knochenbrüche, Nervenengpass-Syndrome (Karpaltunnelsyndrom) sowie komplexe rheumatische Veränderungen an Hand- und Fingergelenken.


Behandlungen

Die oben genannten Erkrankungen werden durch die Entfernung von Gelenkanteilen (Gelenkresektion, Nervenfreilegungen, Versteifungen, Entfernung der Gelenkinnenhäute) und in besonders schweren Fällen durch Gelenkersatz behandelt.

Schulter und Ellenbogen

Das Schultergelenk

Das Schultergelenk hat den größten Bewegungsumfang von allen Gelenken des Menschen. Das ist möglich, weil der Gelenkkopf größer ist als die Gelenkpfanne.
Die gesamte Schultermuskulatur bildet mit ihren sehnigen Ansätzen die Gelenkkapsel und zentriert den Oberarmkopf in der Gelenkpfanne.
Das Schultereckgelenk (Schlüsselbein-Schulterdach) sorgt zusätzlich für Stabilität und Beweglichkeit der Schulter.

Erkrankung des Schulterkomplexes

  • Schleimbeutelentzündung
  • Sehnenverkalkung
  • Sehnenrisse
  • Schultereckgelenk-Instabilität (nach Unfällen)
  • Posttraumatische rezidivierende Schulterluxation (Instabilität-Ausrenkung)
  • Arthrose des ­Schultereckgelenks

Besonderheit

  • Spontane schmerzhafte Schultersteife „Frozen shoulder“
  • Narkosemobilisation (keine OP erforderlich)


Die Behandlung

  • Arthroskopische oder offene Dekompression
  • Impingementsyndrom u./o. Tendinosis calcarea nach Versagen konservativer Therapie
  • Stabilisierung des Schultereckgelenks
  • Stabilisierung des Schultergelenks nach mehreren Luxationen
  • Resektionsarthroplastik bei Schultereckgelenksarthrose
  • Endoprothese des Schultergelenks bei Arthrose

Endoprothetik (Gelenkersatz)

Hüft-/Knieendoprothese

Der künstliche Gelenkersatz zählt zu den größten medizinischen Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte. Es ist heute möglich, verschleißbedingte Veränderungen in einem Gelenk, die anders nicht mehr zu beherrschen sind, mit sogenannten Endoprothesen zu versorgen, die es ermöglichen, über einen Zeitraum von zehn bis fünfzehn Jahren bei über neunzig Prozent der Patienten ein sehr zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen.

Durch eine Prothese können die Möglichkeiten der Selbstversorgung und die Aktivitäten des täglichen Lebens erhalten werden. Hierdurch wird die Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit von Mitmenschen verhindert bzw. verringert. Im Vordergrund stehen die bekannten Prothesen bei Hüft- und Kniegelenksarthrose. Mittlerweile ist es auch möglich, Prothesen im Schultergelenk und den Hand- und Fingergelenken mit gutem Erfolg einzusetzen. Sämtliche dieser oben beschriebenen Prothesen werden in der Orthoklinik in großer Zahl und mit sehr gutem Erfolg implantiert.

Hand- und Fingergelenke

Die typischen Erkrankungen der Hand- und der Fingergelenke sind die Daumensattelgelenksarthrose, Knochenbrüche, Nervenengpass-Syndrome (Karpaltunnelsyndrom) sowie die komplexen rheumatischen Veränderungen an Hand- und Fingergelenken.


Behandlungen

Die oben genannten Erkrankungen werden durch das Entfernen von Gelenkanteilen (Gelenkresektion, Nervenfreilegungen, Versteifungen, Entfernung der Gelenkinnenhäute) und in besonders schweren Fällen durch Gelenkersatz behandelt.