Knieendoprothese
Bei fortgeschrittenen Knorpelzerstörungen am Kniegelenk bedingt durch übermäßigen Verschleiß (Arthrose) oder aufgrund einer rheumatischen Ursache ist nach Ausschöpfung sämtlicher konservativen Maßnahmen eine sog. Knieendoprothese indiziert. Hierzu stehen verschiedene Prothesenmodelle zur Auswahl.
Prothesenmodelle
Wenn sich der Verschleiß nur auf einen Teil des Gelenkes bezieht, meist ist hier die Innenseite betroffen, und der Bandapparat des Kniegelenkes noch intakt ist, so kann häufig eine Schlittenprothese implantiert werden. Dies ist jedoch nur möglich, wenn keine grobe Fehlstellung des Kniees vorhanden ist und keine Streckhemmung von mehr als 5 Grad vorliegt.
Bei Rheuma-Patienten ist die Indikation aufgrund des häufig schlechten Knochenbettes eingeschränkt.
Bei dieser Prothese werden alle gelenkbildenden Anteile mit einer künstlichen Gelenkfläche überzogen, der knieseitige Oberschenkel wird mit einer metallenden Schalenprothese versorgt, welche in aller Regel mit Zement fixiert wird. Auf den Unterschenkel wird eine Trägerplatte eingebaut, auf die ein häufig bewegliches Polyethyleninlay gesetzt wird, um ein optimales freies Gleiten des Oberschenkels auf dem Unterschenkel zu ermöglichen.
Der stationäre Aufenthalt liegt bei 10 bis 14 Tagen, ältere Patienten oder Patienten mit eingeschränkter Beweglichkeit benötigen häufig einige Tage länger bis zur Rehabilitationsfähigkeit. Die Langzeitbeoachtungen sowohl in unserem Haus als auch in den Kliniken, die ein vergleichbares Prothesenmodell einsetzen zeigen, dass die Patienten für viele Jahre beschwerdefrei laufen können.
Bei instabilem Kapselbandapparat oder weit fortgeschrittenem Verschleiß sind gekoppelte Prothesensysteme erforderlich. Hierzu werden Rotationsprothesen oder in seltenen Fällen auch reine Scharniergelenke implantiert, um eine optimale Versorgung zu erreichen. Die Vielzahl dieser Systeme ermöglicht es uns, jeden Patienten mit einer individuell für ihn geeigneten Prothese zu versorgen.
Auch bei Wechseloperationen können häufig Oberflächenersatzprothese oder aber einfache gekoppelte Systeme verwandt werden, die Rückzugsmöglichkeit auf Scharniergelenke ist heute bei Einsatz der modernen Implantate eine eher seltene Variante.
Bei instabilem Kapselbandapparat, einer Zerstörung beider Gelenkanteile oder wenn zusätzlich die Kniescheibe betroffen ist (Femuropatellar-Arthrose), ist eine sogenannte Oberflächen-Ersatzprothese einzubauen.